Der gesunde Darm ist Grundlage für unser Wohlbefinden.
Mit dieser Methode lassen sich relativ unkompliziert Schleimhautringe aus dem Enddarm
entnehmen. Bekannt ist diese Methode durch die Anwendung bei Hämorrhoiden geworden. Aber
auch andere Krankheiten können damit operativ behoben werden.
Hämorrhoiden
Durch das Ausschneiden und gleichzeitige Zusammennähen der Schleimhaut findet eine
Straffung der Schleimhaut der Analregion statt. Dadurch werden die Blutgefäßpolster, die die
Hämorrhoiden bilden, wieder an die ursprüngliche Stelle gebracht. Aus den III.°igen
Hämorrhoiden werden I.°ige. Da gleichzeitig die zuführenden Blutgefäße zu den Hämorrhoiden
unterbunden werden, kommt es in der Folge zur Verkleinerung der Blutgefäßpolster und damit zu
einer Abheilung des Leidens.
Rektozele
Bei dieser Erkrankung ist die Enddarmvorderwand nach vorn ausgedünnt und bildet einen
Blindsack, der die Entleerung des Enddarms behindert. Dieser Blindsack kann ebenfalls mit dem
Klammernahtgerät verkleinert werden, so dass die Behinderung nicht mehr besteht. Bei der
Rektozele wid allerdings ein gering abgewandeltes Verfahren eingesetzt, welche die gesamte
Enddarmwand behandelt (STARR) und nicht nur die Schleimhaut.
Mukosaprolaps
Durch das Legen von zwei Tabaksbeutelnähten kann der Mucosastreifen, der bei der Anwendung
des Klammernahtgerätes entfernt wird, weiter vergrößert werden, so dass sich auch ein
Mukosaprolaps des Rektums operieren läßt.
Die Methode ist im Gegensatz zu den meisten anderen Hämorrhoidenoperationen relativ
schmerzarm, da Schnitt und Naht nicht an der Haut oder dem sehr empfindlichen Analhaut
stattfinden. Die eigentliche Operation betrifft nur die Schleimhaut des Enddarm. In diesem Bereich
befinden sich keine Schmerzrezeptoren. Die postoperativ auftretenden, geringen Beschwerden
resultieren in der Hauptsache aus der Dehnung des Analereichs, die nötig ist, um die Instrumente
zur Operation in den Enddarm einzuführen. Sollten in sehr seltenen Fällen anhaltende Schmerzen
nach dem Stuhlgang auftreten, können diese mit einem Blutdruckmittel (Nifedepin) sehr effizient
behandelt werden.
Bei der Operation wird zuerst der Analkanal vorsichtig geweitet, damit die benötigten Instrumente
eingeführt werden können. Danach wird eine Naht gelegt, die die Schleimhaut in der Ebene über
den Hämorrhoiden erfasst. Wenn diese Naht einmal komplett rund um den Enddarm gelegt ist,
wird das Klammernahtgerät eingebracht und die Schleimhaut wird an der Naht in das Gerät
gezogen. Durch das Schließen des Klammernahtgerätes wird zugleich eine Naht aus kleinen
Metallklammern gelegt und der überschüssige Schleimhautanteil abgeschnitten. Danach kann das
Klammernahtgerät entfernt werden. Abschließend wird die fertige Klammernahtreihe genau
angesehen, um eventuelle Blutungen zu erkennen und zu stillen.
Nach der Operation kann trotz aller Sorgfalt in einigen Fällen zu Nachblutungen kommen, deshalb
ist eine Beobachtung im Krankenhaus sinnvoll. Immerhin werden bis zu 2,5 % Nachblutungen
beobachtet. Zu noch schwereren Komplikationen kommt es sehr selten. Insbesondere stärkere
Schmerzen treten selten auf. Meist kommt man mit einfachsten Schmerzmitteln über ein paar
Tage aus. Die Klammern werden innerhalb 4-6 Wochen abgestossen und können sich in dieser
Zeit auf dem Stuhlgang finden. Blutauflagerungen auf dem Stuhlgang sind für die Zeit von 4
Wochen nach der Operation ebenfalls nicht unnormal. Gelegentlich kommt es nach der Operation
zum erneuten Auftreten von Hämorrhoiden, besonders tritt das nach der Operation von IV.°igen
Hämorrhoiden auf.
In den bisher veröffentlichten Studien hat sich gezeigt, dass die LONGO-Operation keine einfache
Operation ist, sondern dass die Operateure bereits einige Erfahrung haben müssen, damit wenig
Komplikationen und gute Ergebnisse auftreten.