Der gesunde Darm ist Grundlage für unser Wohlbefinden.
Kleinere Hämorrhoiden verursachen keine Symptome. Je nach Ausprägung der Erkrankung kann
es zu Juckreiz, Blutung, Entzündung oder einer Thrombose kommen. Besonders beim Stuhlgang
können starke Schmerzen auftreten. Da bei einer krankhaften Vergrößerung der Schwellkörper
die Abdichtung gegen Stuhl und Gase nicht mehr optimal ist, treten die oben genannten
Symptome auf und es kann zusätzlich zu Stuhlschmieren und unwillkürlichem Luftabgang
kommen. Eine zusätzliche Rolle für die Undichtigkeit spielt der Vorfall der Analregion nach außen,
weil die Schleimhaut des Mastdarms keine Rezeptoren besitzt und so ein Stuhlabgang nicht
bemerkt wird.
Beim Auftreten von Symptomen, besonders bei Blutungen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Hier
muss der Ausschluss einer anderen Erkrankung durchgeführt werden. Blutungen sind ein
Hauptsymptom von Darmkrebs, so dass die Ursache der Blutung zweifelsfrei festgestellt werden
sollte. Auch Polypen und Entzündungen können eine Blutung verursachen. Der Arzt wird eine
genaue Befragung und eine klinische Untersuchung vornehmen. Weiterhin gehören eine
Rektoskopie und Proktoskopie zur Untersuchung. Zur eindeutigen Diagnostik von Blutungen
gehört auch eine Koloskopie. Diese sollte auch dann durchgeführt werden, wenn eine
Hämorrhoide geblutet hat, um Polypen oder eine Krebserkrankung auszuschließen.
In allen Stadien sollte eine Stuhlregulierung und eventuell eine zugehörige Diät erfolgen.
Insbesondere zu harter Stuhl kann durch die Aufnahme von genügend Flüssigkeit (2 Liter pro Tag)
und eine ballaststoffreiche Ernährung vermieden werden. Das Auftreten von Durchfall ist ebenfalls
nicht wünschenswert, da eine leichte, durch Hämorrhoiden verursachte Inkontinenz verschlimmert
werden kann. Sollte die Umstellung der Ernährung nicht möglich sein, ist zumindest die Einnahme
von Lactulose und Ballaststoffen (z.B. Flohsamen oder Leinsamen) zu empfehlen.
Bei einer Erkrankung I. Grades kann abgewartet werden. Falls es zu Komplikationen kommt
(Entzündung, Thrombose) kann die Anwendung von entzündungshemmenden Zäpfchen, Salben
und Sitzbädern die Beschwerden lindern, wird aber die Erweiterung der Blutgefässe nicht sofort
beheben. Der Stuhlgang sollte reguliert werden und die Ernährung sollte ballaststoffreich sein.
Eine operative Behandlung ist nur gelegentlich nötig, wenn sich die Hämorrhoiden weiter
vergrößern. Vor allem kommt hier die Verödung (Sklerosierung in Betracht. Gelegentlich helfen
abschwellende Nasentropfen, die man auf eine Mullkompresse tropft und dann vor den After legt.
Kleinere Hämorrhoiden (Grad II) können verödet oder mit einer Gummibandligatur (Baron-Ligatur)
behandelt werden, bei hartnäckiger Erkrankung kann auch hier die Operation Erfolg zeigen. Die
Barron-Liagtur hat eine Erfolgsquote von 95 %, allerdings ist die Rezidivrate mit 25 % in 5 Jahren
recht hoch. Weiterhin existiert eine neue Methode, bei der die zuführenden Arterien mit einem
speziellen Ultraschall aufgesucht und dann mit einer Unterbindung verschlossen werden. Die
Hämorrhoiden werden damit von der Blutzufuhr abgeschnitten und bilden sich weitgehend zurück.
Das Verfahren ist einfach, stellt jedoch hohe Anforderungen an die technische Ausstattung.
Nachteil der Doppler-Methode ist, dass das Gewebe nicht durch einen Pathologen untersucht wird
und somit zusätzliche Erkrankungen nicht entdeckt werden. Außerdem ist die apparative
Ausstattung relativ teuer, so dass sich in der jetzigen Spardiskussion nicht viele Praxen und
Kliniken zur Anschaffung durchringen konnten. Langzeitergebnisse liegen noch nicht vor. Bei 20
% der Patienten kommt es nach der Doppler-Methode nach einem Jahr bereits zu erneuten
Hämorrhoiden oder die Hämorrhoiden haben sich nicht ausreichend zurückgebildet. Mit der
Radiofrequenztherapie werden die Knoten erwärmt, so dass sich eine Narbe bildet, die zur
Schrumpfung der Hämorrhoiden führt. Die Kryotherapie hat das gleiche Ziel, wirkt aber auf der
Grundlage von extremer Kälte, die das Gewebe zerstört.
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